Roadtrip Sardinien: es geht wieder los! Nachdem wir uns schon in Nordsardinien verliebt haben, haben wir dieses Jahr entschieden, nun die andere Hälfte der Insel zu erkunden.
Herrliche Naturschutzgebiete, weiße Sandstrände mit kristallklarem Wasser und lebendige Städte: wir waren von der Vielfalt dieser Region überrascht! Komm mit mir auf meiner Reise durch Sardinien!
Roadtrip Sardinien: die Reiseroute
- Ausgangspunkt ist die Hauptstadt Cagliari.
- Danach geht es die Südküste entlang bis zu den weißen Stränden von Chia und Pula.
- Drei Tage verbringen wir auf die einzigartigen Inseln von Sant’Antioco und Carloforte.
- Dann fahren wir wieder in Richtung Norden zu den felsigen und unglaublichen Küsten von Iglesias.
- Ein paar Tage verbringen wir im hügeligen Landesinneren,
- und schließlich erreichen wir den mondänen Ferienort Villasimius.
Roadtrip Sardinien: Ankunft und Praktische Info
- Ankunft: Dieses Mal sind wir von München nach Cagliari geflogen. Die direkte Anbindung von vielen deutschen Flughäfen macht die Hauptstadt der Insel gut erreichbar. Ich kenne mich in Sardinien gut aus: ein paar Tipps über die Ankunft habe ich hier zusammengefasst.
- Auto: Wir haben das Auto am Flughafen gemietet und in 10 Minuten haben wir unsere erste Unterkunft in Cagliari erreicht. Eigentlich braucht man das Auto in Cagliari nicht, da die Stadt wunderbar zu Fuß zu erkunden ist. Für die anderen Etappen ist aber das Auto (oder ein Motorrad) absolut notwendig.
- Routenplanung: Unserer Erfahrung nach ist es gut, mehrere Tage an einem Ort zu verweilen, um ihn zu erkunden, zur Ruhe zu kommen, und den Urlaub zu genießen. Für uns haben sich jeweils 3 Nächte an einem Ort als ideal erwiesen. Nur in Cagliari reicht ein voller Tag bis maximal 2 Tage.
1. Cagliari: unsere Roadtrip Sardinien fängt hier an
Mit seinem kulturellen Reichtum, den hervorragenden Restaurants und dem Nacht-Leben ist Cagliari perfekt, um in Urlaubstimmung zu kommen: willkommen in Sardinien!
Nach dem ersten „Caffè con Briosche“ beginnt der Besuch der Stadt im mittelalterlichen Viertel Castello: das Symbol und das Herz der Stadt. Wir verlaufen uns zwischen engen Gassen, Antiquitätenhändlern und Kunsthandwerkern und bewundern einen Rundblick über die Stadt und die Küste. Die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind hier: die berühmte Bastion von San Remy, die Kathedrale von Santa Maria und der „Palazzo di Città“.
Die Kathedrale von Santa Maria in Cagliari.
In wenigen Minuten zu Fuß erreicht man das malerische Marina-Viertel, voller kleiner Goldschmiede und den besten Fischrestaurants der Stadt.
Will man die Nacht in Cagliari erleben, dann sollte man Piazza Yenne und Via Vittorio Emanuele besuchen. Hier sind die Zentren des Feierns, Reihe an Reihe gibt es Bars, Restaurants und Tische im Freien.
Wenige Minuten vom Zentrum entfernt liegt „Il Poetto“, der Stadtstrand, mit zahlreichen Kiosken. Der Strand ist nicht besonders schön, aber für einen Aperitif am Meer war es für uns Ok.
Die Bastion von San Remy.

Polpo in crosta
Restaurants Tipps in Cagliari:
- Mittagessen: Cavo´ Bistrot, Corso Vittorio Emanuele II, 14
- Mittagessen/Abendessen mit sardinischen Produkten: Buff House, via Giovanni Maria Dettori, 28
- Fine Abendessen: Chef Pescatore, via Barcellona 83
- Gelateria: Gli Stefini, via Giovanni Maria Dettori, 30
2. Chia-Pula (3 Tage)
Wir verlassen Cagliari und fahren in Richtung Südwest, entlang der Route SS 195.
Unsere nächste Unterkunft befindet sich in Pula, ein lebhafter Urlaubsort, der vor allem für seine schönen Strände und eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten Sardiniens bekannt ist: die antike Stadt Nora.
Spiaggia di Tuerredda
Noemi, eine Freundin von mir aus Sardinien, hatte mir die Küste zwischen Pula und Chia als paradiesisch beschrieben: sie hatte Recht!!! Kristallklares Wasser, wunderschöne Buchten und weiße Strände, eingerahmt von der mediterranen Macchia.
Hier haben wir einige der schönsten Strände der Insel gesehen:
- la Tuerredda;
- Cala Cipolla;
- Cala de Se Perda Longa;
- Spiaggia Su Giuddeo;
- Spiaggia del Morto;
- Spiaggia di Campana Dune (in dem Photo).

Übernachtungstipps:
Die Gegend von Chia ist in den letzten Jahren sehr bekannt und dadurch auch teuer geworden: Pula war für uns die perfekte Lösung, um die ganze Küste zu entdecken. Unser Hotel “Nora Club Hotel” kann ich sehr gerne weiterempfehlen: schönes Ambiente, ruhige Atmosphäre und ein tolles Frühstück.
Ein Zwischenstopp am Strand „Spiaggia delle Dune“.
Aus Pula nehmen wir zuerst die Straße SS195 und danach in Chia die SP71, die wunderschöne „Strada Panoramica della Costa del Sud“. Wir machen tausende Fotos und bewundern die atemberaubende Landschaft, voller intensiv grüner Pflanzen und türkisfarbenem Meer.
Wir erreichen Port Pino, wo wir uns ein paar Stunden in den endlosen weißen Dünen entspannen. In den dahinter gelegenen Salzwasserbecken können wir sogar zahlreiche Rosa Flamingos bewundern.
Porto Pino ist ein wunderbarer Ort, hier scheinen die starken Kontraste zwischen dem Blau des Meeres, dem Grün der Bäume und dem Weiß des Sandes fast unwirklich.
An windigen Tagen entpuppt sich diese Küste als Mekka für Surfer.
3. Insel Sant’Antioco und Carloforte (2-3 Tage)
Die nächsten drei Tage verbringen wir auf der Insel Sant’Antioco, die viertgrößte Insel Italiens. Es gibt eine Brücke, die Sant’Antioco mit Sardinien verbindet, sodass man keine Fähre nehmen muss.
Wir erreichen unsere Unterkunft im Zentrum von Sant´Antioco am späten Nachmittag und entdecken sofort eines der Highlights dieses Sardinien Roadtrips: das Restaurant „Da Achille“. Sicherlich eine der besten kulinarischen Erfahrungen meines Lebens: direkt nach dem „Antipasto“ reservieren wir sofort einen Tisch für den nächsten Abend!
Den Tag darauf fahren wir einmal um die Insel herum und bewundern die wilde Landschaft. Entlang der Küstenstraße findet man kleine und unberührte Sandbuchten wie Cala Lunga und Cala Sapone an der Westküste, oder die breiteren Strände von Coaquaddus und Maladroxia an der Ostküste.
Abendessen bei Achille
Ausflug zu den Inseln von San Pietro
Von Sant´Antioco aus kann man bei einem Tagesausflug gut die kleine Insel von San Pietro erreichen. Im Hafen von Calasetta nimmt man die Fähre und nach etwa 30 Minuten erreicht man Carloforte, die Hauptstadt der Insel.
Carloforte ist ein pittoreskes Dorf mit charmanten Gässchen. Wir verlaufen uns in den “carrugi” (enge Straßen im Stadtzentrum), und seinen bunten Häusern, in denen die Zeit stehen geblieben ist.

Alte Frauen sitzen an der Haustür und unterhalten sich mit Touristen: ich liebe dieses Flair, das ist echt typisch Italien.
In der Insel spricht man immer noch „Tabarkino“, eine Variante des ligurischen Dialekts!
Deswegen sind auch Ligurische Lokale zu finden. Ich empfehle euch bei „L’ancora dei Baruffi“ eine Focaccia zu kosten: sie schmecken wirklich wie in Ligurien. Ein Paar Empfehlungen zur leckeren „Focaccia Ligure“ findest du hier.
Carloforte ist weltweit berühmt für seinen roten Thunfisch, Grundlage für die Küche und die Wirtschaft der Insel. Wir probieren diese Spezialität im Restaurant „da Andrea“, das Restaurant ist eine Institution.
Abends fahren wir mit vollem Bauch zurück zu unserer Unterkunft in Sant´Antioco.
Die charmanten Gässchen von Carloforte.
Gut zu wissen
Eventuell man kann auch in San Pietro übernachten und danach mit der Fähre direkt nach Sardinien zurückfahren.
Wir fand es bequemer, das Auto am Hafen Calasetta zu parken und nur einen Ausflug nach Carloforte zu machen. Aber falls du auch die Strände von San Pietro erkunden willst, dann ist es keine schlechte Idee, das Auto mitzubringen.
4. Iglesiente Küste: das Highlight dieser Roadtrip Sardinien (3 Tage)
Heute geht unser Roadtrip weiter in Richtung der Küste Iglesiente. Die Stadt Iglesias und der dahinter liegende Gebirgszug des Iglesiente sind ein echter Geheimtipp. Der Teil der Reise, der mich am meisten beeindruckt hat.
Das „B&B La Magia“ mit seinem hervorragenden hausgemachten Frühstück von Laura und die familiäre Atmosphäre waren perfekt, um die Schönheit der Gegend zu entdecken.
Spiaggia Masua und Porto Flavia
Wir fangen gleich mit den Highlights dieser Reise an:
- Spiaggia Masua
- der Besuch von „Porto Flavia“, ein wichtiges Ingenieurbauwerk, aus dem Jahr 1924.
Spiaggia di Masua Porto Flavia
Allein die Anfahrt nach Masua ist atemberaubend.
Hinter einer Kurve zwischen Bergwänden sieht man plötzlich das Meer mit dem charakteristischen Felsen “Pan di Zucchero”, ein Kalksteininselchen, 133 m hoch, das mit seinem Zauber die Küste beherrscht.
Es lohnt sich eine Boottour zu buchen, um diese felsige Küste zu bewundern.


Etwa 20 Minuten von Masua befindet sich der kleine Strand von „Cala Domestica“, wo wir einen vollen Tag die Sonne genießen.
Grotta di San Giovanni
Die nahegelegene Grotta di San Giovanni (San Giovanni Höhle), eine extrem interessante Tropfsteinhöhle, und das Zentrum der Stadt Iglesias, mit ihrem sardischen Flair, sind beide einen Besuch wert.
5. Su Nuraxi di Barumini (2 Tage)
Nach 3 unglaublichen Tagen verlassen wir die Küste von Iglesias und fahren in das Hinterland Sardiniens, in das Dörfchen Gergei.
In der Nähe befindet sich fraglos der wichtigste Ausdruck der Nuraghenkultur auf Sardinien: die archäologische Stätte “Su Nuraxi di Barumini”. Die Anlage wurde 1997 von der UNESCO zum Welterbe erklärt und befindet sich in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand. Der Ort ist äußerst interessant und vor Ort sind Führungen auch auf Englisch möglich.
Eine halbe Stunde von den Nuraghi entfernt befindet sich der Park Giara di Gesturi, ein felsiges Hochplateau, bekannt für seine „Cavallini“ (Pferde). Die „Cavallini della Giara“ bilden eine eigene Rasse, die nur an diesem Ort leben und auf der Hochebene gezüchtet werden.
Übernachtungstipps:
Unsere Unterkunft in Gergei war „Domu Antiga“, eine echte Oase der Ruhe, die ich herzlich weiterempfehlen kann. Beim Frühstück und Abendessen kann man sich vom Feinsten durch die typisch sardische Küche schlemmen. Die Besitzerin bietet sogar Koch- oder Brotbackkurse an.
6. Villasimius und Costa Rei (3 Tage)
Wir lassen das Hinterland hinter uns und stoßen nach etwas weniger als zwei Stunden auf Villasimius mit seinen spektakulärsten Küstenabschnitten.
Der kleine Ort ist eine charmante Mischung aus malerischen Stränden und lebendigem Nachtleben. Restaurants und Cafés säumen die Gassen des Zentrums. Wer gerne shoppen geht, ist in den vielen gepflegten Läden von Villasimius genau richtig. Hier habe ich meine Familie ab und zu allein gelassen, um Shoppen zu gehen. Gefällt dir mein Kleid?

Wer schöne Strände liebt, hat hier die Qual der Wahl. Zu den schönsten zählen: Porto sa Ruxi, Campus und Campulongu, La Spiaggia del Riso, Cala Caterina, der traumhafte Strand von Porto Giunco und die herrliche Bucht Punta Molentis.
In der Hochsaison sind diese Strände oft überfüllt.
Um ein bisschen Ruhe am Strand zu genießen, muss man in Richtung Norden fahren, zur Costa Rei. Hier haben wir im August lehre Strände genossen: Costa Rei, Cala Sinzia, Spiaggia Tiliguerta, Cala Pira, Strand Portu S’Ilixi.

Roadtrip Sardinien: Zeit wieder nach Hause zu fahren
Die etwa 30 km lange alte Küstenstraße von Villasimius nach Cagliari ist eine der schönsten Panoramastraßen der Insel. Mit diesem Ausblick auf natürliche, einsame Buchten verabschieden uns von dieser Region.
Noch eine unvergessliche Reise auf Sardinien. Das ist schon das dritte Mal auf der Insel: sie kann mich jedes Mal bezaubern!
Mein liebes Sardinien, das ist bestimmt nur einen „Arrivederci“!
